Europa League Spiel gegen Real Betis am Donnerstag Abend um 21:00 Uhr. Was ein Spiel. Was ein Tag. Was ein grandioser nervenaufreibender Einzug ins Viertelfinale! Das Wetter trocken aber kalt und windig. Besonders in Block 41, wo ich mit ach und krach noch Karten bekommen hatte. Da oben pfeift einen schon der Wind um die Nase und wenn der Flieger drüber geht, kann man schon fast den Kopf einziehen, um nicht getroffen zu werden. Spaß.
Geparkt wie immer bei Heimspielen auf Isenburger Schneise. Bekommt man immer einen Parkplatz, ist nicht zu weit vom Waldstadion entfernt und kommt relativ gut wieder weg in Richtung Neu-Isenburg. Am Stadion angekommen sind bereits zahlreiche Fans bereits versammelt. Wie immer erstmal eine Wurst und ein Kaltgetränk am Frankfurter Treff, bevor es weiter Richtung Einlass geht. Wie schon so oft, Vorkontrolle – Impfstatus und Personalausweis zeigen. Was geht mir das auf Kette! Danach noch abtasten lassen, Drehkreuz und ab auf das Gelände. Für immer Waldstadion!
Bevor es zum Platz geht noch schnell einen heißen Äppler zum aufwärmen. Wie gibt es nicht? Was, Possmann liefert keinen Apfelwein mehr an die Eintracht? Warum das denn? Weiß er nicht! Aha, top Aussage und schlauer bin ich immer noch nicht nach der Aussage von dem Kerl am Ausschank. Glauben mag ich das nicht. Äppler muss her und ich denke mal das es eher was damit zu tun hatte das Possmann keinen Vertrag mit der UEFA hat.
Kommen wir zum Spiel. Nach Spielanpfiff war Real Betis besser in das Spiel gekommen. Sie machten Druck und man spürte das sie gewinnen wollen und müssen um im Europacup weiter zu kommen. Unsere Eintracht tat sich etwas schwer. Fehlpässe und Ballverlust auf engsten Raum waren die Folge. Bei dem Begriff Fehlpass fällt mir vor allem ein Name ein – Kamada. Wie schon so oft spielerisch auf Amateur Niveau. Wenn es nach mir ginge, würde Kamada nur noch auf der Bank sitzen und da ist es egal ob er bei zwanzig Spielen mal ein Tor schießt. Borré ist leider auch so ein Kanditat. Selten jemanden erlebt der in drei Spielen zu Mr. Chancentod geworden ist. Der Kasten kann leer sein und Borré allein vor dem Tor. Zehn zu eins das der den Ball verschießt. Ohne Worte.
Sonsten haben alle Spieler ein gutes Spiel abgeliefert. Man spürte, dass sie sich einen Heimsieg nicht nehmen lassen wollten. Sicherlich war nicht alles perfekt, aber der Siegwille war da. Nach 14 Minuten hätte Ansgar Knauff beinahe zur Führung getroffen, seinen Schuss lenkte der Betis-Torwart gerade noch an die Latte. Eine Flanke von Knauff verfehlte Borré in der Mitte knapp, ein Freistoß von Filip Kostic landete am langen Pfosten. Immer wieder Pech beim Abschluss. Mit einem unentschieden wären wir weiter gewesen. Dann kam die letzte Spielminute. In der 90. Minute gelang Sevilla der Ausgleich. Damit stand es inklusive Hinspiel 2:2. Ärgerlich. Hätte nicht sein müssen. Ein Moment der Unachtsamkeit. Das hieß Verlängerung und für mich eine sehr kurze Nacht, da ich am nächsten Tag fünf Uhr aufstehen musste.
Wir hatten alle bis zur 119. Minuten gebangt und gezittert. Nur kein weiteres Tor für Real Betis. Unsere Mannschaft trieben wir mit unser Stimmung im Stadion an. Ganz ehrlich, ich hatte seit vielen Heimspielen nicht mehr so eine tolle Stimmung wie an dem Abend im Stadion erlebt. Selbst einen Tag später bin ich noch komplett platt und heiser. Ich bekomme immer noch Gänsehaut wenn ich nur daran denke.
Dann kam die 120. Minute und der Moment des Freistoß vor dem Tor von Real Betis, vor unser Nordwestkurve. Ich weiß noch, wie ich zu meinem Nachbarn sagte „Jetzt ein Tor und danach der Spiel Abpfiff, das wäre es!“. Eine perfekte Freistoß Vorlage brachte Hinteregger, später wurde der Treffer als Eigentor gewertet, zum späten und verdienten 1:1 Ausgleich. Frankfurt steht im Viertelfinale der Europa League und wie die Auslosung einen Tag später ergab, ist unser nächster Gegner kein geringer als der FC Barcelona! Ich kann nur hoffen das ich Karten bekomme und das Stadion dann hoffentlich voll ausgelastet werden kann mit 51500 Zuschauern. Ein Traum würde wahr werden.
Eintracht Frankfurt – Real Betis 1:1 (0:0, 0:1) n.V.
Frankfurt: Trapp, Tuta, Hinteregger, N’Dicka, Sow (104. Rode), Jakic, Knauff, Kostic, Lindström (104. Lammers), Kamada (66. Hauge), Borré (83. Paciencia)
Sevilla: Rui Silva, Sabaly, Pezzella, Bartra, Miranda (46. Juanmi), Rodriguez, Canales (67. William Carvalho) , Joaquin (67. Lainez), Fekir (111. Rodri), Aitor Ruibal, Willian Jose (79. Iglesias)
Tore: 0:1 Iglesias (90.), 1:1 Rodriguez (120./ET)
Gelbe Karten: – / Aitor Ruibal, Pezella, Juanmi
Schiedsrichter: Oliver (England)
Zuschauer: 25.000